12 August 2024
Demenz ist ein wachsendes globales Problem, das nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Familien, Gemeinden und Gesundheitssysteme betrifft. Die jüngste Aktualisierung 2024 der Lancet-Kommission zeigt deutlicher denn je, dass wir die Prävalenz dieser schwächenden Krankheit erheblich beeinflussen können. Die Hinzufügung neuer Risikofaktoren gibt uns die Möglichkeit, Präventions- und Interventionsstrategien weiter zu verfeinern. Lassen Sie uns einen Blick auf die neuesten Erkenntnisse werfen und herausfinden, wie wir fast die Hälfte aller Demenzfälle weltweit verhindern oder hinauszögern können.
Das Lancet Standing Committee on Dementia Prevention, Intervention and Care (Ständiger Ausschuss für Demenzprävention, -intervention und -pflege) ist eine globale Autorität, die kontinuierlich nach Wegen zur Prävention und zum Umgang mit Demenz forscht. In der Aktualisierung 2024 werden zwei neue Risikofaktoren in die Liste der bereits bekannten Ursachen aufgenommen: hoher LDL-Cholesterinspiegel und Sehschwäche. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der veränderbaren Risikofaktoren auf 14. Aber was bedeutet das für uns, und wie können wir diese Informationen nutzen?
Low-Density-Lipoprotein (LDL), das oft als "schlechtes" Cholesterin bezeichnet wird, ist seit langem als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt. Jüngste Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass ein erhöhter LDL-Spiegel auch die Entwicklung von Demenz begünstigen kann. LDL-Cholesterin kann zur Bildung von Amyloid-Plaques im Gehirn beitragen, die ein Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit sind.
Sehkraftverlust ist inzwischen als Risikofaktor für Demenz anerkannt. Die genauen Mechanismen werden zwar noch erforscht, aber Studien deuten darauf hin, dass eine verminderte Sehleistung zu einer geringeren kognitiven Stimulation und sozialer Isolation führt, was das Risiko eines kognitiven Rückgangs erhöhen kann.
Zusätzlich zu den neu hinzugefügten Faktoren betont die Lancet-Kommission, wie wichtig es ist, die folgenden Risikofaktoren anzugehen:
Wenn wir diese Faktoren proaktiv angehen, können wir das Demenzrisiko erheblich verringern.
Der Umgang mit diesen 14 Risikofaktoren liegt nicht nur in der Verantwortung des Einzelnen, sondern auch der Gesellschaft als Ganzes. Gemeinden, Regierungen und Gesundheitseinrichtungen müssen zusammenarbeiten, um das Bewusstsein zu schärfen und den Zugang zu Präventionsmitteln und -maßnahmen zu verbessern.
Die Aktualisierung 2024 der Lancet-Kommission erinnert uns daran, dass Demenz zwar ein komplexes Leiden ist, dass aber ein enormes Potenzial besteht, die Krankheit durch gezielte Maßnahmen zu verhindern oder zu verzögern. Indem wir uns der 14 veränderbaren Risikofaktoren bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, können wir unser Leben und das künftiger Generationen entscheidend beeinflussen.
Mit gemeinsamen Anstrengungen können wir die Auswirkungen von Demenz auf unsere Welt drastisch reduzieren und eine gesündere Zukunft für alle schaffen.