10 April 2024

Neue Erkenntnisse über die Alzheimer-Krankheit: Frühzeitiges Eingreifen möglich?

Entdeckung eines entscheidenden Mechanismus

Wissenschaftler des VIB-KU Leuven Centre for Brain & Disease Research haben eine wichtige Entdeckung im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit gemacht. Diese von der Alzheimer-Forschungsstiftung unterstützte Forschung enthüllt einen neuen Mechanismus, der in einem frühen Stadium der Krankheit aktiv ist. Dieser Durchbruch könnte den Weg für verbesserte Behandlungsmethoden ebnen.

Auswirkungen der Alzheimer-Krankheit auf die Gesellschaft

Allein in Belgien leiden schätzungsweise 220 000 Menschen an Demenz, wobei bei 60-70 % von ihnen Alzheimer diagnostiziert wird. Weltweit sind Millionen von Menschen von dieser Krankheit betroffen, und es wird erwartet, dass diese Zahl aufgrund der Alterung weiter ansteigt.

Die Herausforderungen im Kampf gegen Alzheimer

Die Alzheimer-Krankheit ist durch fortschreitenden kognitiven Verlust, Gedächtnisprobleme und Verhaltensänderungen gekennzeichnet. Obwohl Fortschritte beim Verständnis der Krankheitsmechanismen erzielt wurden, ist eine endgültige Heilung nach wie vor nicht möglich. Frühere Forschungsarbeiten haben bereits den Zusammenhang zwischen der Bildung von Amyloid-Plaques und der Alzheimer-Krankheit nachgewiesen. Jüngste Forschungsergebnisse weisen jedoch auf entscheidende Prozesse hin, die vor der Bildung dieser Plaques ablaufen.

Ein Durchbruch im Verständnis der frühen Stadien

Unter der Leitung von Professor Wim Annaert wurde festgestellt, dass ein bestimmtes Fragment des APP-Proteins, das so genannte APP-CTF, das Kalziumgleichgewicht in den Lysosomen stört. Diese Störung führt zu einer Anhäufung von Cholesterin und einem Zusammenbruch des endo-lysosomalen Systems, das für die Aufrechterhaltung gesunder Neuronen unerlässlich ist. Der Zusammenbruch dieses Systems kann der Beginn des Zelltods und der für die Alzheimer-Krankheit charakteristischen Neurodegeneration sein.

Die Bedeutung eines frühzeitigen Eingreifens

Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, toxische APP-CTFs zu beseitigen, um möglicherweise in einem früheren Stadium der Alzheimer-Krankheit eingreifen zu können. "Während sich die bestehenden Medikamente auf die Verbesserung der kognitiven Funktion durch die Beseitigung von Plaques konzentrieren, ist es entscheidend, einzugreifen, bevor sich diese Plaques bilden", erklärt Professor Annaert. Diese Forschungsarbeit bietet neue Einblicke in die frühen Stadien der Alzheimer-Krankheit und stellt einen Fortschritt im Verständnis und in der potenziellen Behandlung der Krankheit dar.

Diese Forschungsarbeit wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Developmental Cell veröffentlicht.